Zwischen den Zeilen: Entspannungspolitik. Einladung vom Folterer

Screenshot vom Artikel: Die Schwester von Kim Jong Un, Kim Yo Jong, gibt dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-In die Hand.

Screenshot vom Artikel „Entspannungspolitik. Einladung vom Folterer“, 10.02.2018

Mein Kommentar zum Artikel „Entspannungspolitik. Einladung vom Folterer“ vom 10.02.2018 auf SPIEGEL Online.

«Viele westliche und japanische Korea-Beobachter gratulieren Pence für seine harte Haltung, weil sie entsetzt sind, wie die südkoreanische Regierung unter Moon ohne Gegenleistung den großen nordkoreanischen Auftritt bei den Spielen finanziert und inszeniert.»

Quelle: SPIEGEL Online: Entspannungspolitik. Einladung vom Folterer, 10.02.2018, abgerufen am 12.02.2018

Warum sind westliche und japanische Korea-Beobachter „entsetzt“, wenn die südkoreanische Regierung nach Möglichkeiten sucht für eine friedliche Beziehung zu Nordkorea?

Weil Nordkorea eine Diktatur ist?

Ja, Nordkorea ist eine Diktatur, und die westliche Politik hat dazu geführt, dass dies auch in den nächsten Jahren so bleiben wird. Sanktionen haben daran nichts, aber auch gar nichts geändert.

Im Gegenteil.

Trotz der Sanktionen verfügt Nordkorea jetzt wohl über Atomwaffen.

„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten,“ soll einst Einstein gesagt haben.

Also, warum weiter an Sanktionen schrauben, wenn sich erwiesen hat, dass wir damit weder die Diktatur stoppen noch Nordkoreas Aufstieg zur Atommacht verhindern konnten?

«Es klang, als hätte Moon nun die Wahl zwischen dem Rat aus Berlin und dem Rat aus Washington. Ein Koreaner, der die deutsch-koreanischen Beziehungen in den letzten 20 Jahren maßgeblich mitgestaltete und seinen Namen aus diplomatischen Gründen nicht nennen kann, sagte dem SPIEGEL: „Ich gehe davon aus, dass Moon die Einladung aus dem Norden trotz der Kritik aus den USA annehmen wird. Moon hat das Gespräch mit Nordkorea immer gewollt. Ohne Dialog gibt es kein Verständnis. Man muss immer versuchen, miteinander zu sprechen. Und unter vier Augen geht es viel besser. Das haben wir von der deutschen Ostpolitik gelernt.“»

Wenn ich sehe, wohin uns die westdeutsche Ostpolitik und wohin uns Sanktionen und Militärmanöver geführt haben, würde ich mir sehr wünschen, Südkorea emanzipiert sich von den USA und Japan und lernt von der deutschen Politik und Geschichte.

Der „Westen“ hat offenbar einiges zu verlieren, sollte es Frieden in Korea geben.

Aber Korea hätte wohl noch mehr zu verlieren, sollte es jemals wieder Krieg auf der koreanischen Halbinsel geben.

Veröffentlicht von Daniel Sanghoon

Hi, ich bin Daniel Sanghoon Lee. Hier schreibe ich auf, was mich als Koreaner der zweiten Generation beschäftigt. Die Kommentarfunktion ist bis auf weiteres abgeschaltet (Stichwort DSGVO).

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